Ein Adventsgedicht
Advent, Advent,
ein Rechner brennt,
erst ein, dann zwei,
dann drei, dann vier
schon hackt 'ne Feueraxt die Tür.
Da hat doch heute Nacht
einer den Operator umgebracht,
gab ihm zehn Tüten Chips, dazu
zwei Kisten Bier, nun hat er Ruh'.
Soff' sich damit die Leber dick,
erbrach danach die Chipsenlach
voll auf die Tastatur.
Die sowas gar nicht gerne mag
und ungezählte ha's und ge's
über den Bildschirm hat gejagt
und hustend hat er sich gedreht,
dabei den Monitor mit einundzwanzig Zoll,
mit Krach und Splittern und auch Rauch
vom Tisch gefegt, den Drucker auch,
der Rauch gleich dicker quoll.
Das Papier dann Feuer fing,
und leider - gar nicht angenehm -
lief das Alarmsystem im Tokenring,
auch über dieses Subsystem.
Das Telefonprogramm ist tot,
kein Notruf dringt zur Feuerwehr,
denn der Rootnode fährt nicht hoch,
der Programmierer hat's schon schwer.
Doch - welch ein wundersames Glück -
die Feuertür läuft schon autark,
mit einem sanften, festem "Klick"
verschließt sie seinen Sarg,
und keuchend und kreuchend
kratzt der Tür am Lack,
doch der geht nicht ab,
verreckt so erbärmlich im Feuer.
Der Kommissar,
erst eine halbe Stunde später da,
betrachtet erschüttert den Ort.
Scharf kombiniert
und völlig ungeniert
sagt er, welch' ein perfekter Mord!
Denn als Informatiker
wär' es ja gar nicht schwer
sowas vorauszusehen.
Verhaftet das Personal,
viel Intellekt und Zahl,
so sehr sie sich winden und drehen.
Hanno Behrens, 27.11.95
Tja, das kommt leider nicht von mir, sondern von Hanno Behrens
Ne Homepage hat er auch, und zwar unter http://pebbles.schattenlauf.de
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